Mittwoch, 20. März 2019

Tour-Bericht

Fahrradtour von Bremen nach Prag
25.05.-03.06.15


Eigentlich wollte ich ja dieses Jahr mit dem Fahrrad nach Venedig fahren. Aber da das mit dem Urlaub dieses Jahr nicht gepasst hat, habe ich mich für eine etwas kürzere Tour nach Prag entschieden. Das war insofern interessant, da es meine erste Fahrradtour in ein nicht deutschsprachiges Land war. Bekanntermassen sind Fremdsprachen ja nicht so meine Sache, aber in der Tschechischen Republik konnte ich mich auch mit meinen geringen Englischkenntnissen durchboxen.
Die Route verlief von Bremen über Hannover, Bad Harzburg, Eisleben, Gera, Aue (Erzgebirge), Karlsbad (Tschechische Republik), Louny nach Prag. Zu den einzelnen Etappen berichte ich später noch etwas ausführlicher. Eins vorweg: Es war die schwierigste Fahrradtour, die ich bislang gemacht habe. Nicht das kühle Wetter war schuld, oder die Berge - nein, es waren die teilweise nicht vorhandenen Fahrradwege. Ein Hammer, es war teilweise der reinste Krampf.

Etappe 1: Bremen - Havelse (Hannover) = 110 km

Die Weser bei Hoya

Bei Nieselregen und 12 Grad, bin ich am Pfingsmontag gestartet. Gut, dass ich mir vorher noch Thermosachen geholt habe. Die waren echt Gold wert!
Die erste Etappe ist ja meistens immer etwas langweilig, so auch diese. Nach ca. 30 km, hörte wenigstens der Nieselregen auf. Berge gab es auf der ersten Etappe noch nicht, es war eine reine Flachetappe. So kam ich dann auch recht entspannt gegen 17:00 Uhr in Havelse an.

Etappe 2: Havelse - Bad Harzburg = 109 km

Heute ging es erstmal durch die Innenstadt von Hannover zum Maschsee. Das Wetter war okay, aber relativ kühl. Als ich am Maschsee vorbei war, kam der erste Schotterweg. Natürlich habe ich bei der Auswahl meiner Tour darauf geachtet, nicht soviel Hauptstrassen zu fahren. Ich fahre ja auch gerne mal Wald und Wiesenwege. Aber was ich hasse, sind diese groben Schotterwege mit den doch recht großen Steinen dazwischen. Da muss man schon mal um sein Fahrrad bangen und vorsichtig fahren. Warum kann man diese Wege nicht mit feinem Splitt anlegen? Naja, ich dachte, für eine kurze Strecke kann man das ja mal mitmachen. Dummerweise blieb der Weg bis Hildesheim so. Man wurde auch nicht durch die schöne Hildesheimer Altstadt gelotst, sondern schön weiträumig dran vorbei. Was sich die Planer dabei gedacht haben, kann ich nicht nachvollziehen. Kurz nach Hildesheim bin ich völlig entnervt auf die Bundesstrasse ausgewichen. Bis Salzgitter-Ringelheim war dann auch alles gut, bis der erste Berg anklopfte. Wieder nur dicker Schotter. Die Laune sinkt und mir stinkts!
Aber auch dieses Stück lasse ich hinter mir. Bis nach Bad Harzburg war es dann okay. 3 km vor dem Ziel fängt es an zu Regnen. Aber ich zieh mich nicht mehr um, das war mir echt zu dumm. Das Hotel war schön und abends habe ich mir eine Pizza reingeschoben. Zwischendurch habe ich noch mal das Fahrrad geputzt, der Schotter hatte Spuren hinterlassen. Eins vorweg, danach habe ich mein Fahrrad nicht mehr geputzt, es wäre sinnlos gewesen. Die Wege wurden nicht besser …

Etappe 3: Bad Harzburg - Eisleben = 106 km


So, die Horroretappe Nr.1 steht an! Der Tag startet mit Regen, ich schmeisse mich also in die Regenklamotten.

Heute wollte ich eigentlich 70 km auf den Harzradweg fahren! Wollte, denn das war die reinste Zumutung für eine Etappe von 100 km. Es ging über Stock und Stein, Schieben war Pflicht, denn ich hatte mein Mountainbike dummerweise nicht dabei. Es war ja landschaftlich alles wunderbar, aber über dicke Wurzeln zu fahren,
wollte ich meinem normalen Trecking-Rad doch nicht zumuten. Ausserdem wäre ich bei einem duchschnittlichen Tempo von 5-6 kmh, um 22:00 Uhr noch nicht am Ziel gewesen. Bis Wernigerode habe ich es durchgehalten, dann habe ich improvisiert und bin auf die geteerte Straße gegangen. Das ging auch erst mal gut, aber dann war ich so irre, und wollte wieder über einen Feldweg abkürzen. Der Weg war auch in meiner Karte eingezeichnet und das Navi hat ihn auch gefunden. Was folgte, war wieder der letzte Schei… Also dieser angebliche Fahrradweg war gut zugewachsen und ich musste ca. 2 km schieben. Dann bin ich zum Glück wieder auf eine feste Strasse gekommen! Feste Strasse? Diese Strasse entpuppte sich als Schlaglochpiste, wo ich selbst als Fahrradfahrer Schlangenlinie fahren musste. Keine Ahnung wo der Soli gelandet ist, hier auf jeden Fall nicht. Das war auch nichts für mich. Also bin ich wieder auf die ursprüngliche Route gegangen, und konnte meinen Zielort Eisleben noch gegen 18:00 Uhr erreichen. Leider hat mich diese sinnlose Herumkreuzerei, etwas an Kraft gekostet. Mir ging es diesen Abend nicht besonders gut, ich wollte zuerst nicht mal was Essen. Mindestens eine Stunde habe ich mir ernsthaft Gedanken gemacht, ob diese Fahrradtour bei diesen schlechten Fahrradwegen noch Sinn macht. Ich habe echt ans Aufgeben gedacht. Dann ging es mir aber wieder etwas besser und ich bin doch noch zum Abendessen gegangen. Ich habe die Tour am nächsten Tag fortgesetzt!!! Ach so, ich bin abends noch kurz in die Innenstadt von Eisleben gegangen, aber die Stadt hat mir nicht gefallen. Da hatte ich etwas mehr von versprochen!

Etappe 4: Eisleben - Gera = 106 km

Horroretappe Nr.2! Diese Etappe sollte die gestrige noch steigern! Gleich am Start ging erst einmal stark bergauf. Zum Glück war es eine gut ausgebaute Straße (oh Wunder), was aber nicht von langer Dauer sein sollte. Nach 10 km wurde es richtig abgefahren. Was am Anfang mit Kopfsteinpflaster noch so gerade befahrbar war, endete mehr oder weniger in einer Wiese. Um es besser verdeutlichen zu können, zeige ich hier mal die Bilder der Wege:



Beim letzen Bild kann man schön sehen, dass da nicht mehr viel Weg ist. Vielleicht vor zwanzig Jahren mal? Mittlerweile war der Weg komplett zugewachsen. Ich habe mir echt überlegt, was ich machen sollte. Leider konnte ich nicht auf eine feste Strasse ausweichen, weil es da nur eine Bundesstrasse gab, die für Fahrradfahrer gesperrt war. Also Augen zu und durchgeschoben. Lt. GPS Gerät, waren es zum Glück auch nur 900 Meter bis zur nächsten Ortschaft. Nachdem ich mein Fahrrad von etlichem Grünzeug befreit hatte, ging es relativ human weiter.




Zur Abwechlsung gab es ja auch mal was nettes zu sehen!

Naumburg an der Saale, war mit Sicherheit der schönste Ort, wo ich auf meiner Tour durchgefahren bin. Zumindest auf deutscher Seite. Hier habe ich auch Mittag gemacht und mir einen Hamburger reingezogen.
Nach kurzer Pause bin ich dann weiter gefahren, in Richtung Bad Köstritz, wo auch das bekannte Schwarzbier herkommt. Von hier aus fuhr ich immer an dem Fluss „Elster“ entlang, bis zum Stadtrand von Gera. Blöderweise habe ich 5 km vor dem Ziel, eine Abbiegung verpasst und habe mich dann völlig verfahren, weil ich nicht wieder zurück zum Abbiegepunkt fahren wollte. Schön doof, hat mich ca. 45 Minuten gekostet. Und als dann wieder auf meiner Route war, ging es die letzen 300 Meter noch einen Berg hinauf. Da habe ich dann nur noch geflucht.

So, jetzt schnell eingechecked, geduscht und dann ab in die City von Gera. Auch Gera ist nicht wirklich schön, aber immerhin konnte ich mir hier neue Unterwäsche kaufen, da ich ja traditionell aus Gewichtsgründen nur wenig Wäsche mitnehme, grins.

5. Etappe: Gera - Beierfeld (Erzgebirge) = 79 km


Die heutige Etappe war von den Fahrradwegen in Ordnung. Aber schwierig war es trotzdem, da es immer rauf und runter ging. Das Etappenprofil war sehr wellig, wie immer eigentlich. In der Ferne konnte man schon das Erzgebirge sehen, was mir natürlich weiteren Auftrieb gegeben hat. Bis Aue/Erzgebirge war alles in Ordnung. Dann waren leider meine Getränke alle. Da ich unterwegs keine Gelegenheit hatte, mir irgendwo etwas zu kaufen, musste ich in Aue anhalten, um aufzutanken. Im Prinzip hätte ich es 5 km vor Etappenziel auch ohne Getränke geschafft, aber dummerweise musste ich auf diesen 5 km nur die Kleinigkeit von 300 Höhenmetern bewältigen. Da wollte ich nicht ohne Treibstoff fahren. Und dieser Anstieg hatte es noch mal ganz schön in sich. Viel befahrene Strasse und kein Fahrradweg. Es war schlimm. Andauernd musste ich anhalten, um die blöden LKW´s vorbeizulassen. Junge, war ich froh, als ich von der Hauptstrasse abgebogen bin. Gegen 16:00 Uhr bin ich dann im Hotel in Beierfeld angekommen. Übrigens 560 Meter hoch! Abends dann der nächste Schock. Der einzige Supermarkt in dem Nest, war geschlossen. Und Restaurants gab es auch nicht. Zum Glück konnte ich bei einem Pizza-Lieferservice etwas essen. Dort konnte ich mir dann auch gleich Getränke kaufen. Das war der absolute
Flop-Zielort meiner Fahrradtour. Dafür war das
Hotel schön, mit toller Aussicht auf das Erzgebirge.

6. Etappe: Beierfeld - Karlsbad (Königsetappe) = 56 km


Radweg über das Erzgebirge
Warum Königsetappe? Nun, als erstes stand heute die Überquerung des Erzgebirges an, wo ich bis auf 1100 Höhenmeter hinaufkraxeln durfte. Dann war ein weiteres Highlight die Grenzüberfahrt in die Tschechische Republik. Und zu guter letzt, wartete mit Karlsbad ein äusserst attraktiver Zielort auf mich. Aber der Reihe nach. Zuerst ging es erstmal ca. 150 Meter bergab ins Tal nach Schwarzenberg. Eine schöne Stadt, die ich leider am Tag zuvor nicht mehr besichtigen konnte. Jetzt ging es erst einmal auf der Hauptstrasse leicht bergan, auf 500 Höhenmeter. In Raschau bog ich dann ab zum Oberbecken, einem Pumpspeicherwerk (Wikipedia). Dieses Oberbecken liegt 840 Meter hoch und die kleine asphaltierte Strasse dorthin, war sehr mühselig zu bewältigen. Ein kleines Stück war so steil, dass ich schieben musste (was ich bei der Fahrt auf den Großglockner nicht tun musste). Am Oberbecken startete dann der sogenannte „Hundsmarterflügel“! Eine kleine asphaltierte Strasse, die leicht bis mässig ansteigend, über das Erzgebirge Richtung Oberwiesental führt. Das war ein tolles Teilstück, aber es war sehr kalt. Die Temperatur lag wohl so um 5-7 Grad. Der Wind pfiff mir ganz schön um die Ohren und ich habe mir sogar Handschuhe angezogen. Nach ca. einer halben Stunde, hatte ich die 1000 Höhenmeter erreicht. Die Aussicht war phantastisch, man konnte tierisch weit gucken. Und auch die Sicht zum Fichtelberg, dem höchsten Berg im Erzgebirge (deutsche Seite), war hervorragend.


Nun ging es noch ein Stück auf der Bundesstrasse entlang, bevor das Grenzschild von Tschechien auftauchte! Ein großer Moment für mich! Da haben sich doch die Strapazen gelohnt, dachte ich und war froh, dass ich nicht vorher in den Sack gehauen habe.



Im Grenzort Bozi Dar, habe ich dann Geld gewechselt und kurz Pause gemacht. Von hier aus waren es noch 25 km bis Karlsbad. Die meisten davon zum Glück bergab. Ich war überrascht, wie gut die Strassen in der Tschechei ausgebaut sind. Zumindest besser, als viele die ich in Ostdeutschland gesehen habe. Kurz vor Kalsbad, bin ich sogar auf einem sehr gut ausgebauten Fahrradweg gefahren! Man höre und staune! Gegen 16:00 Uhr bin ich dann in der Pension „Rainbow“ angekommen. Die Besitzerin konnte gut deutsch und ich wurde fast schon familär aufgenommen. Ich hatte noch nicht ausgepackt, da hatte mir die Dame schon ein Sightseeing-Programm zusammengestellt, was für drei Tage gereicht hätte. Leider hatte ich nur einen Abend und den nutzte ich natürlich, um die schöne Kurstadt Karlsbad zu erkunden. Die Stadt


ist echt schön. Natürlich nicht mit Prag zu vergleichen, aber es hat schon seinen eigenen Reiz. Hier habe ich mich dann auch in eine gemütliche Pizzera gesetzt, und wie der Name schon sagt, eine Pizza gegessen. Anschliessend bin ich dann langsam wieder zurück Richtung Pension, die natürlich wieder auf einem Berg lag. Bei meiner nächsten Tour, muss ich das unbedingt bei der Planung berücksichtigen, grins. So, ab ins Bett und auf die nächste Etappe freuen!

7. Etappe: Karlsbad - Louny = 96 km

Stadtmauer in Louny
Die heutige Etappe sollte eigentlich eine Flussetappe sein. Soviel zu der Theorie. Auf der Karte verlief der Weg auch meistens an der Eger, nur dummerweise auch mal 400 Meter über dem Fluss! Es war die reinste Achterbahn-fahrt. Ich hatte am Ende sogar mehr Höhenmeter zu-sammengeradelt, als am Vortag über das Erzgebirge! Und hab ich auf der Fahrt nach Karlsbad noch die schönen Fahrradwege gelobt, war davon jetzt nichts mehr zu sehen. Die Wege erinnerten mich wieder stark an denen, die ich bereits im nahen Osten ertragen musste! Einmal musste ich sogar 3 km schieben, da ging nichts mehr. Aus lauter Frust, habe ich nicht einmal mehr Fotos von der Katastrophe gemacht. Die schöne Fahrradkarte von Tschechien, hat sich nachträglich doch als Flopp herraus-gestellt. Zum Wandern bestimmt geeignet, aber mit dem Fahrrad nicht praktikabel. Von nun an habe ich impro-visiert, und bin nur noch feste Strassen gefahren. Gegen 17:00 Uhr habe ich dann die Unterkunft in Louny er-reicht. Eine tolle Stadt, hat mir sehr gut gefallen. Und günstig war es auch! Ich habe in einem Irish Pub geges-sen. Für einen großen Grillteller mit Salat und zwei Bier, habe ich umgerechnet 9.- Euro bezahlt. Sehr lecker. Das Hotel war auch sehr schön, mit toller Aussicht auf den Sonnenuntergang.

8. Etappe: Louny - Prag = 80 km

Start frei, zur letzten Etappe! Eigentlich wollte ich heute ganz entspannt nach Prag radeln. Doch die 80 km hatten es noch mal in sich. Gleich zum Anfang, das gleiche Bild wie immer! Ich musste erst mal einen Berg hinaufradeln, fast 500 Meter hoch. Da ist man dann sofort auf Temperatur und leider auch schon durchgeschwitzt. Nach der Abfahrt ging es dann gleich wieder rauf auf den nächsten Berg. Und das ging dann immer so weiter! Da spürt man dann langsam die vorherigen schweren Etappen.


Ich kann mich da gerne wiederholen, aber die
Tour über den Großglockner nach Toblach, war weniger schwer! Theoretisch hätte ich heute wieder einige spezielle Fahrradwege fahren sollen. Aber aus den Erfahrungen der letzten Tage, bin ich diese wieder auf guten Strassen umfahren. In Höhe der Stadt Kladno, bin ich dann auf einen gut ausgebauten Fahrradweg gestossen. Leider nur für einige Kilometer, da dieser nicht nach Prag führte. Warum auch nach Prag, da kann man ja lieber auf der Strasse fahren. Irgendwann sah ich dann eine Schild, wo drauf stand, Prag 24 km! Da stieg meine Motivation wieder stark an. Das Wetter war mittlerweile auch schön, endlich mal Temperaturen über 20 Grad! Dann sah ich aus der Ferne den Flughafen von Prag, der nicht sehr weit von der Stadt entfernt liegt. Jetzt noch drei Kilometer bis zur Stadtgrenze. Und dann tauchte es auf, das Ortsschild von Prag! Leute, ich war so glücklich!!! Die erste Hauptstadt, die ich mit dem Fahrrad erobert habe! Das war schon ein tolles Gefühl und ich musste mich erst einmal bei meinem Fahrrad bedanken, dass es mich trotz der Folterwege, ohne Panne hierher gebracht hat. Irre!!!


Die letzten 10 km führten mich dann über Hauptstrassen in die Innenstadt von Prag. Cool, hier gibt es eine Spur nur für Busse, Taxis und Fahrradfahrer! Das hat die Sache auf den stark befahrenen Strassen etwas einfacher gemacht. Und dann lag sie vor mir - die Moldau mit der schönen Altstadtsilhouette von Prag! War echt klasse. Bis zum Hotel waren es nur noch 5 Minuten, es lag idealerweise direkt neben dem Bahnhof. 


Damit war meine Fahrradtour Bremen-Prag zuende! Am übernächsten Tag ging es dann mit dem Zug zurück nach Bremen. 

Fazit:

Tja, was soll ich jetzt sagen? Am Ende war es sicherlich noch eine versöhnliche Tour, trotz einiger Unwegsamkeiten. Insgesamt bin ich in acht Tagen 742 km gefahren.
Auf jeden Fall war es die schwerste Tour, die ich je gefahren bin. Die Etappen 2, 3 und 4, hätten mich fast zur Aufgabe gezwungen, so schlecht waren die Wege. Okay, ich muss jetzt dazu sagen, wenn man täglich 40-50 km fährt, kann man das machen. Aber bei 100 km und mehr, geht es einfach nicht, da reicht die Zeit kaum aus. Lt. meinem Kartenmaterial, waren die meisten Wege als gut befahrbar gekennzeichnet. Da kann ich mir nicht vorwerfen, ich hätte es nicht genau genug geplant. Aber die Realität sah eben anders aus. Ich habe mich ja auch durchgekämpft! Eine Erfahrung, die ich nicht vergessen werde!

Gut gefallen hat mir die Stadt Naumburg, dummerweise kannte ich diese Stadt schon. Von Eisleben und Gera hätte ich mir etwas mehr erwartet.
Schön war die Etappe durch das Erzgebirge. Mit der Fahrt über die Grenze und dem Zielort Karlsbad, sicherlich die spektakulärste Etappe. Die Etappe nach Louny war zwar total anstrengend und teilweise nicht befahrbar, aber die Landschaft mit dem Erzgebirge im Hintergrund, war schon klasse.
Ausserdem war es mal interessant, in ein nicht deutschsprachiges Land zu fahren. Dazu noch ein ehemaliges Ostblockland und mit fremder Währung! Das war schon ganz spannend und hat zum versöhnlichen Ende der Tour beigetragen!

Prag:



Prag ist eine sehr schöne Stadt, soviel steht fest. Aber es ist ein richtiges Touristen-Moloch!
Selten habe ich soviele Menschen auf einen Fleck gesehen. Man muss auch gewaltig aufpassen, dass einem die Wertsachen nicht geklaut werden.
Besonders gut hat mir die Prager Burg gefallen, eine der größten der Welt. Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick auf Prag. Die Karlsbrücke fand ich jetzt nicht so weltbewegend. Eine alte Steinbrücke halt. Meiner Meinung nach, reichen zwei Tage für Prag völlig aus. Ausser man interessiert sich für Museen und Ausstellungen. Dann sollte man eine Woche einplanen.



Prag, ich haben fertig!

Euer Rainer


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